Rassebeschreibung
Border Collie

 

„THE WISEST DOG IN THE WORLD“

Diese Bezeichnung kommt nicht von ungefähr, schon gar nicht, wenn man bedenkt, dass jene Schafhalter Großbritanniens, die dem Hund diesen Beinamen gaben, sicher mit Lob und Komplimenten nicht so freizügig umzugehen wissen. Stille, wortkarge Menschen sind sie eher. Ihr  Standpunkt ist – keine Schafe ohne Border.

Im rauhen Schottischen Hochland, wo es unmöglich ist, die riesigen Grasländer einzuzäunen, wurde dieser wendige und widerstandsfähige Hund, dank seiner durch Generationen selektionierten Fähigkeit zu hüten, zu einem unerlässlichen, weil auch billigen Helfer bei den Schafhaltern. Der Typ dieses Hundes wurde von der Umwelt und der Aufgabenstellung her geprägt. Wichtig ist die Leistung. Vom Knochenbau her, muss er ausdauernd und wendig sein. Das Haarkleid muss einen zuverlässigen Schutz gegen Wind und Wetter geben. Der Kopf wird geprägt vom typischen „Ausduck“ dem „Blick“, mit dem der Border seine Schafe fixiert und bannt. So hat dieser Britische Hütehund seinen Siegeszug zu vielen Schafherden der Welt angetreten.

 

Doch wie wurde die breite Öffentlichkeit auf ihn aufmerksam?

Wenn man in der Geschichte des Borders stöbert, kommt man unweigerlich zu der großen Vorliebe von Queen Victoria für Collies. Damals nahmen sie einen großen Aufschwung. Nicht was die Leistung anbelangt, das bedurfte keiner Förderung, sondern er bekam eine neue Rolle zugedacht, die des attraktiven Familienhundes. Er hielt Einzug in die vornehmsten Salons der englischen Gesellschaft und man begann an seinem Aussehen herum zu feilen. Das machten aber die Schafhalter nicht mit und die Trennung Collie (Rough Collie) und Border Collie war eingeleitet.

Der Border „der Urcollie“ blieb vorerst bei seinen Schafen, allerdings erwachte auch bald in einigen Schäfern der Wunsch ihre Hunde auf  Schauen zu zeigen. Keineswegs war dies aber der Wunsch aller Borderzüchter und so war der lange Kampf erst 1976 entschieden, als ein Standard vom „London Kennel Club“ erstellt wurde. 1980 wurde dieser von der FCI anerkannt.

Es wurde versucht, den Merkmalen des „Gebrauchshundes“ gerecht zu werden, ohne das Wesen den „Schönheitsidealen“ zu opfern. Trotzdem kam es zu einer neuerlichen Spaltung der Borderzüchter. Der Schafhalter wird immer den Hund bevorzugen, der besser hütet als andere, der Richter kann den Hütetrieb im Ring nicht bewerten, er hat sich an den Standard zu halten.
Viele Züchter sind bemüht, in der Zucht die Waage zu halten und standardgerechte Tiere zu züchten, die den Hütetrieb nicht verloren haben. Wenn man sich dieser alten und ursprünglichen Rasse verschreibt und sich Zeit für Abrichtung und regelmäßigen Hundesport nimmt, so wird man reichlich belohnt. Hat man jedoch wenig Zeit und sucht einen Hund, der nur möglichst unproblematisch in der Familie lebt, dann lässt man besser die Finger von dieser Rasse. Barbara Beaumont, eine profunde Kennerin dieser Rasse, sagt. „Der Border Collie in den richtigen Händen ist der König unter den Hunden, in den falschen Händen ist er ein Bettler“.